8.
8. Wenn die Kräfte nachlassen – Hilfen für zu Hause
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Telefonketten
Die „Telefonkette“ ist eine sinnvolle Einrichtung für
ältere alleinstehende Menschen. Hierbei sprechen
sich mehrere Personen ab, täglich zu einer festgelegten
Zeit mit einem – und zwar immer mit demselben
– „Ketten-Mitglied“ zu telefonieren. Die Reihenfolge
der Anrufe ist festgelegt. Meldet sich ein
Teilnehmer nicht, ohne sich zuvor abgemeldet zu
haben, kann dies bedeuten, dass ein Notfall vorliegt.
Es wird dann unverzüglich für Hilfe gesorgt
(z. B. durch Verständigung eines Nachbarn, Angehörigen
oder des Arztes).
Die Telefonkette ist nicht nur ein einfaches Mittel
gegen die Angst, tagelang hilflos in der Wohnung
zu liegen, sondern sie schützt auch vor Isolation
und Einsamkeit!
Wenn Sie eine Telefonkette gründen wollen, suchen
Sie sich selbst ein paar interessierte Personen
oder bitten Sie die Wohlfahrtsverbände (Adressen
S. 16) oder das Seniorenbüro/die Seniorenberatung
(ab S. 12) um Unterstützung. Ggf. wissen diese
auch von bestehenden Telefonketten, an die Sie
sich anschließen können.
Hausnotrufdienst
Der Hausnotruf bietet die Möglichkeit, in kritischen
Notsituationen in kürzester Zeit Hilfe herbeizurufen.
Über ein kleines tragbares Gerät (den sogenannten
„Funkfinger“), das z. B. wie eine Uhr am
Handgelenk oder als Umhänger getragen wird,
kann im Notfall Alarm ausgelöst werden. Der Empfänger
des Notrufs wird dann umgehend die notwendigen
Hilfsmaßnahmen einleiten (Verständigung
der Verwandten, Nachbarn, des Arztes, und
in dringenden Fällen auch des Rettungswagens).
Es gibt verschiedenste
Anbieter von Hausnotrufdiensten.
Erkundigen
Sie sich bei
der Auswahl eines
Systems auf jeden Fall
danach, wie das Notruf-System funktioniert (nicht
alle haben z. B. eine ständig besetzte Hausnotruf-
Zentrale). Ggf. empfiehlt es sich, darauf zu achten,
dass es eine „Schlüsselverwaltung“ gibt, um zu verhindern,
dass in einem Notfall die Tür aufgebrochen
werden muss.
Hausnotrufsysteme werden gemietet. An Kosten
fallen neben einer einmaligen Anschlussgebühr
monatliche Gebühren an. Bitte erkundigen Sie sich
bei den einzelnen Anbietern (s.u.).
Pflegebedürftige können ggf. aus Mitteln der Pflegeversicherung
(siehe Kapitel 10.) eine Zuzahlung
erhalten. Ggf. kommt auch eine Kostenübernahme
durch die Krankenkasse oder den Sozialhilfeträger
in Betracht.
Hausnotrufsysteme werden u. a. von den ambulanten
Pflegediensten (S. 54) und dem Paritätischen
Helmstedt (Adresse S. 16) angeboten bzw. vermittelt.
Ambulante Pflegedienste
Wenn Sie krank oder pflegebedürftig sind und zu
Hause gepflegt werden möchten, können Sie auf
die Hilfe eines ambulanten Pflegedienstes zurückgreifen.
Dieser kann auch zur Unterstützung und
Entlastung der pflegenden Angehörigen in Anspruch
genommen werden.
Näheres hierzu finden Sie im Kapitel 11. ab S. 51.